Wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr im ganzen Wandel heilig!    1.Petrus 1,16

Liebe Mama, lieber Papa,

fragst du dich auch manchmal, ob du deinen Job als Mama oder Papa gut machst? Oder wie du ihn wirklich gut machen kannst?

Ich sehe zwei Möglichkeiten, um das herauszufinden.
Ich kann mein Bestes versuchen und davon ausgehen, dass das alles ist, was ich tun kann. Und dann hoffe ich, dass es für meine Kinder ausreicht. Die Frage ist, ob mir diese Annahme auch in problematischen Situationen helfen kann. Gerade da, wo ich selbst unsicher bin und zweifle, ob ich auch wirklich alles gegeben habe, wünsche ich mir eine Beurteilung, die nicht in meiner eigenen Annahme begründet ist. Und da sehe ich die zweite Möglichkeit: ein äußerer Maßstab. Natürlich kann ich jetzt jeden beliebigen Maßstab heranziehen – man braucht nur einmal zu googeln. Aber wir wissen ja, wer der einzige wirklich gute Vater ist, oder?! 😉 Wenn wir uns allerdings Gott als Vorbild nehmen, dann werden die Ansprüche an uns Eltern nicht gerade geringer…

Kann ich denn Gottes Ansprüchen ans Eltern-Sein genügen oder ihnen zumindest näherkommen? Und worin genau bestehen die Ansprüche oder anders gesagt das Ziel, zu dem ich unterwegs bin?

Also erstmal zum Ziel: Wenn ich im Eltern-Sein ein Abbild Gottes bin oder sein soll, heißt das, so zu lieben wie Er. So zu trösten wie Er. Mein Kind so zu erziehen und anzuleiten, wie Er das mit mir macht.

Wenn ich mal beim Lieben bleibe und mir die Eigenschaften von Gottes Liebe im 1.Korintherbrief Kapitel 13 anschaue, dann wird schnell klar, dass ich da nicht immer so gut abschneide. Je mehr ich Gott als liebevollen, weisen Papa kennenlerne und erlebe, desto mehr wird mir klar, dass ich davon noch weit entfernt bin.

Und wie kann ich jetzt auf dem Weg zum Ziel hin unterwegs sein, ohne an der Spannung zwischen Soll und Ist zu verzweifeln? Sinn kann ja nicht sein, das Ziel kleiner zu stecken, oder?

Es gibt eine, zumindest für mich, sehr gute Botschaft! Jesus ist für meine Sünden gestorben. Ja, das klingt altbekannt, ich möchte das trotzdem nochmal kurz zerpflücken.

Sünde klingt manchmal nach Mord und Diebstahl, heißt aber einfach Zielverfehlung. Wenn also das Ziel ist, eine Mama zu sein, die gegenüber ihren Kindern Gottes Elternschaft perfekt verkörpert, ist es sehr leicht, zu sündigen, also das Ziel zu verfehlen. 😉 Jesu Kreuz erinnert mich daran: Mir ist bereits alles Scheitern und Nicht-Genügen vergeben.

Das ist schonmal erleichternd. Aber was ist dann mit dem Ergebnis der Erziehung. Ich habe ja schließlich meine Kinder angeschrien, war ungerecht zu ihnen, ungeduldig, lieblos, egoistisch,… Das macht doch etwas mit ihnen, oder?

Jesus ist nicht nur gestorben, um die Schuld wegzunehmen, sondern auch um wiederherzustellen, was kaputt gegangen ist. Dazu gehören die Herzen unserer Kinder und unser eigenes Herz. Es heißt auch, dass wir wieder in Beziehung mit Gott treten dürfen, weil Er uns nun heilig und fehlerlos ansieht. Das war Jesu Ziel (vgl. Kolosser 1,22). Wir dürfen jetzt wieder eintreten in Seinen Plan.

Sein Plan? Ja, zum Beispiel sein Abbild zu sein, heilig zu sein. Als Mama oder Papa. Ja, Gott sieht in mir schon die fehlerlose Mama, und gleichzeitig bin ich auf dem Weg dahin. Das Gute ist, ich muss das nun nicht mehr alleine schaffen.

Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Matthäus 11,28-30

Jesus gebraucht hier das Bild von einem Ochsengespann beim Pflügen. Ein junger unerfahrener Ochse wird neben den erfahrenen unter das gleiche Joch gespannt. Der Erfahrene (also Jesus) ist sanftmütig (das heißt auch bereitwillig und offen gegenüber Gottes Willen). Er kennt den Weg. Und Er trägt die Last. Der junge Ochse (also ich) darf neben ihm gehen und von ihm lernen. Während ich mit Jesus unterwegs bin, lerne ich von Ihm, indem ich Schritt für Schritt gehe.

Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht. 2.Korinther 3,18

Indem ich also auf Gott schaue, werde ich verwandelt und Ihm immer ähnlicher.

Beides zusammengenommen darf ich erkennen:

Dass ich eine Mama werde, die Gottes Herz widerspiegelt, mache nicht ich alleine. Jesus tut das in mir! Wenn ich mit ganzem Herzen mit Ihm gehe, also bereitwillig von Ihm lerne, Ihn suche, dann verwandelt Er mich. Und plötzlich ist da Gelassenheit und Ruhe, wo ich vorher ärgerlich, unsicher und ungeduldig war. Ich freu mich drauf!

Und nicht vergessen – Er traut dir das zu, Er wollte dich als Mama, als Papa!

Von Herzen liebe Grüße, Christina Sattler