Deshalb ermuntert einander und erbaut einer den anderen, wie ihr auch tut! 1.Thess.5,11

Liebe Mama,  lieber Papa,

ich möchte dich gerne ermutigen – weil ich es selbst brauche, immer wieder ermutigt zu sein!

Es gibt so viele Situationen, in denen ich mich ratlos oder überfordert fühle – als Mama. Es gibt so viele Entscheidungen, bei denen ich mich frage, was der richtige Weg ist.

Kennst du das auch? Die Nacht war schlecht – oder eher miserabel – und dein Kind jammert am nächsten Tag viel. Dir mangelt es einfach an Geduld und du würdest selbst am liebsten losheulen. Oder ins Bett kriechen und die Decke über den Kopf ziehen. Oder du bekommst eine Diskussion zu einem Erziehungsthema mit, die Fragen aufwirft, die du dir noch nicht gestellt hattest. Oder einfach eine Situation wie letztlich, als ich mit meinem Sohn zum Spielplatz ging und den Eindruck hatte, dass alle anderen sich schon kennen – eine eingeschworene Clique. Für mich fühlte es sich so an wie ein neuer „erster Schultag“ – ich muss erstmal reinkommen, große Unsicherheit. Gibt es sowas wie Spielplatz-interne Regeln, die besagen, wie ich mich verhalten soll, wenn mein Kind dem anderen Kind die Schaufel wegnimmt? Oder soll ich das selbst entscheiden? Und was sagt mir jetzt der Blick der anderen Mama? Wirke ich zu überbehütend oder ist sie sauer, weil ich nicht eingreife? Sie könnte ja einfach was sagen. Oder soll ich nachfragen? Mach ich mir zu viele Gedanken?

Was mich in solchen Situationen immer wieder auffängt, ist das, was Gott über mich sagt und gesagt hat. Nämlich: Genauso, wie mein Kind gewollt und von Gott geliebt ist, so bin ich auch von Gott als Eltern, als Mama, gewollt.

Er sagt nicht nur: „Ich vertraue dir dieses Kind an.“ – Puh, das klingt in meinen Ohren erstmal wie eine Last. Also, das ist ja schön, dass du mir das anvertraust, Gott, aber es ist auch eine riesengroße Aufgabe. Nein, Er sagt auch: „Ich traue es dir zu. Du bist nicht nur Mama oder Papa, weil ihr dieses Kind bekommen habt. Nein, ich habe das Kind gewollt, und genauso habe ich gewollt, dass du Mama oder Papa wirst. Das ist kein Zufall und kein Nebeneffekt, sondern das ist mein Wille.“

Gott ist nichts unmöglich und Er hätte dieses Kind auch jemand anderem geben können. Wollte Er aber nicht. Er wollte, dass dieses Kind dein Kind ist. Und dabei ist es nicht nur dein Kind, sondern in allererster Linie Sein Geschöpf und Sein eigenes geliebtes Kind. Und Er traut es dir zu, dass du Sein Kind erziehst. Er traut es dir zu. Du bist wertvoll, als die Mama oder der Papa, der du bist. Du bist gebraucht so wie du bist von Gott. Na klar, schafft Er das auch auf anderem Wege ohne dich. Er ist Gott! Aber Er wollte dich gebrauchen, an dieser Stelle. Und Er hilft dir auch. Da, wo du einen Mangel spürst, an Geduld oder Weisheit oder was auch immer, da will Er dich ausrüsten und dir jeden Moment mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Auch wenn du dich jetzt manchmal – so wie ich – überfordert fühlst, dann darfst du wissen: Du bist richtig an dem Platz, an dem du bist. Du bist richtig als Mama oder als Papa. Das ist ein Teil deiner Berufung – sicherlich nicht alles, sicherlich nicht ausfüllend, sicherlich nicht alles, was deine Identität bestimmt. Aber es ist ein Teil davon. Ein Teil, den Gott dir gegeben hat. Und es ist gut, dass du da bist, wo du bist.

Also: Gott ist mit mir und mit dir. Er lässt dich darin nicht alleine. Und Er freut sich daran, dass du Mama bist, dass du Papa bist.

Hast du Lust, mit mir zusammen auf Entdeckungsreise zu gehen und zu schauen, was noch möglich ist, wenn wir Gott beim Thema Erziehung ein bisschen in die Karten gucken?

Ich glaube, Er teilt uns Sein Herz diesbezüglich nur zu gerne mit. Er stellt sich ja sogar als Vater vor, oder als der, der wie eine Mutter tröstet.

Von Herzen liebe Grüße,

Christina Sattler