Kennt Ihr eigentlich (noch) Maasi?

Ein kleines Ungeheuer, das vor drei Jahren geboren wurde.

Was ist eigentlich aus ihm geworden?

Seinen Kopf kann man in der Schule sehen, seinen Bauch in der efg und seinen Schwanz im Kindergarten.

Das wollte es auch so, damit alle Leute sehen, dass die Schule, die Kita und die Kirche miteinander verbunden sind und gerne zusammen etwas auf die Beine stellen.

Aber als ich es jetzt noch einmal besuchte – natürlich alle drei Körperteile nacheinander – war ich ganz erschrocken. Der Kopf war gesenkt und dicke Tränen liefen ihm über das Gesicht. Der Bauch wand sich hin und her, so als ob es Schmerzen hätte und mit dem Schwanz schlug es wütend um sich.

Oh je, was war denn nur los?

„Bist du traurig?“, fragte ich den Kopf? Ein heftiges Nicken war die Antwort.

„Tut dir etwas weh?“, fragte ich den Bauch. Der wand sich hin und her, was ein bisschen wie „nein“ aussah. Mh, ich überlegte, was den Bauch denn sonst noch plagen könnte… „Hast du vielleicht Angst?“, fragte ich weiter. Jetzt bewegte sich der Bauch von oben nach unten, was ein bisschen aussah wie ein „ja“.

„Du siehst aus als ob du wütend wärst“, rief ich dem um sich schlagenden Schwanz zu. Näher traute ich mich nicht heran. Der hielt einen Moment inne und schlug dann einmal fest auf den Boden. Das sah nach Zustimmung aus.

Also unser Maasi war traurig, ängstlich und wütend. Es musste sich schrecklich fühlen. Aber wie konnte ich ihm bloß helfen? Mittlerweile war ich vom Hin- und Her-rennen zwischen Schule, Kirche und Kita schon ziemlich außer Atem. „Hättest Du etwas dagegen, Dich ein wenig zusammen zu ziehen, dann könnten wir gleichzeitig an einem Ort sein. Und gemeinsam finden wir bestimmt besser heraus was dir fehlt.“

Bereitwillig rückten der Schwanz, der Bauch und der Kopf ein wenig näher aneinander und schwuppdiwupp wurde daraus wieder ein kleines Ungeheuer.

„Also, Maasi, ich weiß, dass Du traurig und ängstlich bist und außerdem auch noch wütend.

Aber ich weiß noch nicht, was dich traurig, ängstlich und wütend macht.

Kannst du mir helfen, das zu verstehen?“

Maasi legte seinen Kopf auf meinen Schoß und seufzte tief:

„Irgendwie ist alles anders.

Ich kann mich nicht mehr mit allen Freunden treffen und tolle Sachen unternehmen. Das macht mich traurig.

Alle haben so komische Masken im Gesicht und sind ganz vorsichtig. Sie fassen viele Dinge nur noch mit spitzen Fingern oder mit Handschuhen an und in den Arm nimmt einen auch keiner mehr. Das macht mir Angst.

Und dass dieses blöde Corona-Virus-Ding soooo lange dauert macht mich wütend,

weil ich will, dass alles wieder so ist wie vorher. Und ich habe das Gefühl gar nichts dagegen tun zu können.“

„Das verstehe ich gut. Vor ein paar Wochen ging es mir genau wie dir.“

„Und warum ist das jetzt anders?“, fragte Maasi ganz neugierig.

„Ich wollte mich nicht mehr so schlecht fühlen und habe mich einfach auf den Weg gemacht und andere gefragt, was sie tun, wenn sie sich nicht gut fühlen und dann habe ich es ausprobiert. Und da ich viele gefragt habe, habe ich jetzt eine ganze Schatzkiste voll mit Ideen und Tipps.“ „Oh, darf ich mal in deine Schatzkiste schauen?“ „Natürlich, gerne, aber noch besser wäre es, wenn du dich selbst auf den Weg machen würdest.“ Nichts geht über eigene Erfahrungen.

Und so machte unser kleines Ungeheuer den ersten Schritt.

Am nächsten Morgen zog es los.